Wie Fernwartung den Fachkräftemangel entschärfen kann

Laut dem aktuellen Fachkräftereport der Deutschen Industrie- und Handelskammer fehlen in Deutschland rund 1,8 Millionen Fachkräfte, was einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaft hat. Allein durch diesen Mangel entgehen der deutschen Volkswirtschaft jährlich etwa 90 Milliarden Euro an Wertschöpfung, was mehr als 2 % des Bruttoinlandsprodukts entspricht.
Der Fachkräftemangel stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen, insbesondere in der Industrie und im Maschinenbau. Der Bedarf an spezialisierten Wartungsteams, die Maschinen vor Ort überprüfen und reparieren, übersteigt oft die verfügbaren Ressourcen. Doch hier kommt eine Technologie ins Spiel, die neue Wege zur Entlastung des Arbeitsmarktes eröffnen kann: Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung).
In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, wie Predictive Maintenance mit Fernwartung den Fachkräftemangel entschärfen kann und welche Schritte Unternehmen durchführen müssen, um diese Technologie erfolgreich einzusetzen.
Wie Predictive Maintenance dem Fachkräftemangel begegnet
Predictive Maintenance nutzt Sensorik, Datenanalyse und maschinelles Lernen, um den Zustand von Maschinen in Echtzeit zu überwachen. Ziel ist es, Wartungsmaßnahmen genau dann durchzuführen, wenn sie tatsächlich benötigt werden – bevor es zu kostspieligen Ausfällen kommt. Aber was hat das mit Fachkräftemangel zu tun?
Fernwartung ermöglicht flexiblen Personaleinsatz
Dank Predictive Maintenance können Maschinen über das Internet aus der Ferne überwacht werden. TechnikerInnen und IngenieurInnen müssen nicht mehr in jeder Fabrikhalle oder an jedem Standort präsent sein. Stattdessen können sie von einem zentralen Standort aus zahlreiche Anlagen gleichzeitig betreuen.
Das bedeutet:
Weniger Personal vor Ort erforderlich
Effizientere Nutzung der vorhandenen Fachkräfte
Reduktion ungeplanter Einsätze
Durch die präzisen Vorhersagen von Predictive Maintenance werden Notfalleinsätze minimiert. Das reduziert die Belastung der ohnehin knappen Fachkräfte und ermöglicht eine bessere Planbarkeit.
Skalierbarkeit durch digitale Tools
Mit der Unterstützung von KI und IoT-Plattformen (Internet of Things) kann ein kleineres Team von Spezialisten mehr Maschinen überwachen als jemals zuvor. Dadurch entsteht ein Hebeleffekt, der den Fachkräftemangel spürbar abfedert.
Voraussetzungen für den Einsatz von Predictive Maintenance
Damit Predictive Maintenance erfolgreich implementiert werden kann, müssen Unternehmen in Technologien, Dateninfrastruktur und Kompetenzen investieren:
Dateninfrastruktur aufbauen
Predictive Maintenance basiert auf Daten. Unternehmen müssen sicherstellen, dass Maschinen mit Sensoren ausgestattet sind, die relevante Parameter wie beispielsweise Temperatur, Vibrationen, Druck und Energieverbrauch erfassen. Diese Daten werden in Echtzeit in einer Cloud- oder On-Premises-Lösung gespeichert und verarbeitet.
Integration von IoT und KI
Das Herzstück von Predictive Maintenance ist die Analyse von Maschinendaten durch Algorithmen des maschinellen Lernens. Unternehmen können einen Partner aus der Softwarebranche beauftragen, die dafür benötigten IoT-fähigen Plattformen und KI-Tools für sie einzurichten.
Datensicherheit herstellen
Da Predictive Maintenance auf Fernüberwachung und Datenübertragung angewiesen ist, ist Sicherheit essenziell. Unternehmen müssen Maßnahmen ergreifen, um ihre Maschinen und Netzwerke vor Cyberangriffen zu schützen. Auch hier kann ein fähiger Softwareentwickler helfen.
Kulturelle Akzeptanz fördern
Technologien wie Predictive Maintenance erfordern oft einen kulturellen Wandel. Mitarbeitende und Führungskräfte müssen verstehen, warum der Übergang zu datengetriebener Wartung notwendig ist und wie er langfristig zum Erfolg beiträgt.
Wie funktioniert die Fernwartung im Predictive-Maintenance-Kontext?
Die Fernwartung basiert auf der Integration von Predictive-Maintenance-Technologien in bestehende Systeme. Die Kernschritte sind:
Datenakquise
Sensoren, Logs und Monitoring-Tools sammeln Daten über den Zustand der Software und der Hardware, auf der sie läuft.
Analyse und Vorhersage
Mithilfe von Algorithmen und KI werden diese Daten analysiert, um Muster zu identifizieren und Vorhersagen über potenzielle Probleme zu treffen.
Fernzugriff
Über sichere Remote-Zugriffstechnologien wie VPNs oder Cloud-Management-Tools greifen Fachkräfte auf die betroffenen Systeme zu, um Konfigurationen anzupassen oder Patches (Aktualisierungen für Software, die Korrekturen vornimmt und/oder Sicherheitslücken schließt)
aufzuspielen.
Automatisierung
Viele Wartungsaufgaben, wie das Beheben einfacher Fehler oder das Einspielen von Updates, können durch automatisierte Skripte erledigt werden.
Der wirtschaftliche Nutzen
Durch Predictive Maintenance und die damit verbundene Möglichkeit der Fernwartung können Unternehmen nicht nur Kosten senken und Maschinen effizienter betreiben, sondern auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Fernwartung macht den Arbeitsmarkt flexibler, da Fachkräfte von überall aus tätig sein können, ohne an einen bestimmten Standort gebunden zu sein.
Zudem kann Predictive Maintenance dazu beitragen, den Beruf des Wartungstechnikers attraktiver zu gestalten. Weniger Notfalleinsätze, mehr Planbarkeit und der Einsatz moderner Technologien schaffen ein zukunftsorientiertes Arbeitsumfeld, das gerade für junge Fachkräfte interessant ist.
Fazit
Predictive Maintenance ist mehr als nur ein Werkzeug zur Kostensenkung – es ist eine Technologie, die es ermöglicht, den Fachkräftemangel in der Industrie zu entschärfen. Durch den gezielten Einsatz von Fernwartung, Datenanalyse und IoT können Unternehmen ihre Effizienz steigern und gleichzeitig ihre Mitarbeitenden entlasten.
Die Umsetzung erfordert Investitionen in Technologie und Dateninfrastruktur. Doch der langfristige Nutzen – weniger Ausfälle, flexibler Personaleinsatz und eine modernisierte Arbeitswelt – überwiegt bei weitem. Predictive Maintenance ist damit ein Schlüssel zur industriellen Zukunft, der sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich einen positiven Wandel bewirken kann.
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